Zusammenfassung Masterarbeit Monika Dinauer
Bedeutung der Enzyme EF1A1 und PHGDH für die Cisplatinsensitivität von Ovarialkarzinomzellen
Cisplatin ist ein häufig eingesetztes Chemotherapeutikum zur Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen, wie z. B. Ovarial-, Hoden- oder Bronchialkarzinom. Obwohl Patienten in der Regel ein gutes initiales Ansprechen zeigen, nimmt die Wirksamkeit von Cisplatin mit der Dauer der Therapie ab, da Tumorzellen verschiedene Resistenzmechanismen entwickeln. Dadurch wird die Wirksamkeit dieses Chemotherapeutikums stark eingeschränkt.
Das Ziel dieser Masterarbeit bestand darin, die Bedeutung der intrazellulären Bindungspartner EF1A1 und PHGDH für die Cisplatinsensitivität von Ovarialkarzinomzellen zu untersuchen. Durch die Bindung von Cisplatin an diese Enzyme könnte die Menge an freier Substanz in der Zelle verringert werden. Um dieser Hypothese nachzugehen, wurde im Rahmen dieser Arbeit der Einfluss einer pharmakologischen Inhibition und eines siRNA-Knockdowns der genannten Proteine auf die Cisplatinsensitivität der Ovarialkarzinom-Zelllinie A2780 und ihrer cisplatinresistenten Variante A2780cis untersucht. Als Inhibitoren wurden CBR-5884 und NCT-503 (gegen PHGDH) sowie Quercetin (EF1A1) verwendet.
Zunächst wurde mit Hilfe des MTT-Assays die Sensitivität der Ovarialkarzinomzelllinien A2780 und A2780cis gegenüber Cisplatin alleine, sowie gegenüber der Kombinationsbehandlung aus Cisplatin und dem jeweiligen Inhibitor ermittelt. Nach der Koinkubation von Cisplatin mit NCT-503 oder Quercetin ergab sich jeweils eine signifikante Sensitivierung der A2780-Zellen gegenüber der alleinigen Behandlung mit Cisplatin. In der resistenten A2780cis-Zelllinie zeigte sich jedoch kein Effekt der Inhibition. Nach dem Einsatz von CBR-5884 blieb die Cisplatinsensitivität beider Zelllinien unverändert.
Der siRNA-vermittelte Knockdown reduzierte die Expression von PHGDH in beiden Zelllinien um ca. 30 %, wie mittels Western Blot-Analyse festgestellt wurde. Der Knockdown von EF1A1 reduzierte die Expression dieses Proteins nur in der A2780-Zelllinie um ca. 36 %, wohingegen die Expression in den A2780cis-Zellen unbeeinflusst blieb. Mit Hilfe des MTT-Assays wurde jedoch für keines der Proteine eine Veränderung der Cisplatinsensitivität festgestellt.
Die Inhibitionsversuche lieferten den Hinweis auf einen Einfluss von PHGDH und EF1A1 auf die Cisplatinsensitivität von Ovarialkarzinomzellen. Die Rolle der Proteine konnte durch einen gezielten siRNA-Knockdown jedoch nicht bestätigt werden, was auch an der geringen Effektivität der Ausschaltung auf Proteinebene liegen könnte.